Langsam tröpfelt die Erkenntnis in mein Bewusstsein…

Der erste Moment war gestern, kurz nachdem Berni gestorben war. Die Trauer gemischt mit der Erschöpfung der letzten durchwachten Nächte, der Anspannung und Intensität der vergangenen sieben Monate überschwemmte mich wie eine riesige Welle. Ich wusste, wenn ich jetzt diesem Gefühl nachgebe, kann ich nicht mehr aufstehen…

Es war wichtig, dass die Kinder sofort zu ihm konnten, dass diejenigen kommen konnten, die zuletzt oder immer mal vorher so nah dran waren. Amelie und später auch Chiara spielten Klavier. Es wurden Essen und Getränke gereicht, wir saßen zusammen und weinten, lachten, mussten nicht mehr leise sein, redeten und passten weiter auf ihn auf…

Dann kam der unausweichliche Moment, als er diese Wohnung verlassen musste. Ich hatte das Gefühl, es nicht zulassen zu können. Imke hatte alles im Hintergrund geregelt, damit es so ist, wie ich es wollte. Irgendwer hat dafür gesorgt, dass alle Kerzen in den Händen halten konnten… wir standen auf dem Balkon oder im Hof… Er wurde von der Familie und den Freunden begleitet und getragen. Jetzt muss ich nicht nehr aufpassen… aber wie geht das?

Im Anschluss saßen wir im Hof, haben Feuer gemacht, gesungen, Schnaps getrunken und uns gegenseitig getröstet.

Ein unendlich langer Tag ging irgendwann zuende.

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