Ich treffe jetzt, da ich wieder seit etwa einer Woche arbeiten gehe, auf neue Menschen, die von unserer Geschichte nur gehört haben. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Aber der Umgang mit der Trauer ist auch mit den mir bekannten oder vertrauten Menschen wieder eine neue Erfahrung.
Manche können mich nicht richtig verstehen, weil eine eigene schmerzliche Erfahrung mit einem Verstorbenen (noch immer) sehr mächtig ist. Manchmal wird dazu noch ein Umstand betrauert, der jetzt nicht mehr zu ändern ist… dann habe ich das Gefühl, meine Geschichte nicht mehr erzählen zu können, vielleicht auch unglaubwürdig zu erscheinen, traurig machend oder womöglich verdrängend. Viele treffen aber auch genau den richtigen Ton – wie toll das ist! – und profitieren womöglich von den aktuellen Erfahrungen. Gerne würde ich die Gelegenheit haben, Menschen Mut zu machen, die am Anfang einer solchen Geschichte stehen…
Ich vermisse Berni täglich viele Male, möchte mich austauschen, anlehnen, scherzen, zusammen essen und gesellig sein… so viele Dinge noch erleben, die wir immer geteilt haben. Aber ich bin seinetwegen nicht mehr besorgt oder verzweifelt. Es geht „nur“ um uns, die er zurückgelassen hat.
Berni selbst, davon bin ich überzeugt, hat seinen Frieden gefunden. Er ist ganz ruhig und bis zum Rand mit Liebe gefüllt gestorben. Er ist sich unserer Liebe am Ende ganz sicher gewesen. Er, der immer ein wenig gezweifelt hat…
Das bewahrt mich vor sehr vielen schweren Gedanken, die mit „Hätte ich doch…“ und „Es wäre besser gewesen, wenn…“ beginnen. Ich bin froh, um jede nicht geschlafene Minute mit Berni, denn ich habe alles mit-genommen aber auch mit-gegeben, was unter den Umständen möglich gewesen ist. Es war unser Weg. All das ging jedoch nur durch diese überwältigende Hilfe, die wir bekommen haben.
Meine Nachmittage nach der Arbeit benötige ich derzeit für das Ausfüllen irgendwelcher Anträge, Telefonate, Termine…
Am Wochenende bin ich dann erschöpft und möchte meine Ruhe haben… noch…